Warum?

Meine Mutter brachte mich und meine Geschwister an der Kette hängend, in einer löchrigen Hütte zur Welt.  Sie sorgte für uns so gut sie konnte, bis ein paar Tage nach unserer Geburt ihr Besitzer kam und uns sah. Er schrie schon wieder: "Solche Mistviecher". Er riss eines nach dem anderen von unserer Mutter weg, und erschlug es. Meine Mutter weinte, schrie, wollte ihnen helfen, aber sie konnte nicht. Ich kuschelte mich ganz fest an sie, ich hatte große Angst und frage mich das erste Mal: WARUM? Dann sah er mich, nahm mich auf und sagte „Du bist ein Rüde, du bleibst“

So verbrachte ich das erste halbe Jahr in meinem Leben neben meiner Mutter, die sich liebevoll um mich kümmerte. Eines Tages kam ihr Besitzer, nahm ihr die Kette ab, band sie mir um den Hals, und sagte „Ich hoffe, du bist ein besserer Wachhund, aber zumindest bekommst du keine Bälger“. Er ging mit meiner Mutter weg, ich sah sie nie wieder.  Ich fragte mich wieder WARUM?

Die Zeit verging,  ich wurde größer,  die Kette schnitt in meinen Hals, aber ich bemühte mich alles richtig zu machen. Wenn mein Herrchen kam, lief ich ihm  soweit es meine Kette erlaubte schwanzwedelnd  entgegen. Wenn er das sah, trat er auf mich, und sagte  „Mistvieh, du sollst wachen“.  Ich fragte mich wieder: WARUM Herrchen, tust du mir weh, ich liebe dich doch, ich würde doch mein Leben für dich geben?  Ich bekam wenig Futter, denn mein Herrchen dachte, Hunger macht mich böse.  Es vergingen 2 Jahre, ich hatte sehr viel Hunger,  aber ich wurde nicht böse, ich bettelte immer nur um die Zuneigung meines Herrchen,  aber ich glaube, er hat mir einen Namen gegeben - Mistvieh, denn immer wenn er mich sah, nannte er mich so.  Es kam der Tag, an dem er mich von der Kette nahm, wie damals meine Mutter, und mit mir Richtung  Wald ging. 

Eine Nachbarin sah das, und fragte ihn, wohin er denn mit mir gehen würde. In den Wald, ich werde ihn erschießen, denn das Mistvieh ist kein Wachhund! Ich erschrak und fragte mich wieder WARUM, ich liebe dich doch. Die Nachbarin erbarmte sich meiner, und brachte mich in ein Tierheim.

Dort wurde ich von der Kette an meinem Hals befreit, die mittlerweile eingewachsen war, und mir große Schmerzen verursachte.  Zum ersten Mal in meinem Leben waren Menschen freundlich zu mir,  ich bedankte mich mit vielen Bussis.  Aber sie brachten mich mit den Worten „er wird es schwer haben, er ist ein großer Schäfermix“  in einen Käfig, wo schon viele Hunde waren. Still legte ich mich in die hinterste Ecke des Käfigs um nicht aufzufallen. Nach einiger Zeit merkte ich, dass immer, wenn  Menschen vorbeikamen, meine Kollegen aufgeregt zum Gitter liefen, und versuchten Aufmerksamkeit zu erlangen. Es öffnete sich dann immer die Käfigtüre, und sie holten einige heraus, die dann mit den Menschen weggingen. Ich fragte, was bedeutet das?  Man erklärte mir, dass sie an einen Ort gebracht werden, der zu Hause heißt, wo man lieb gehabt wird. Ich konnte es nicht glauben, dass es so einen Ort geben kann. Als das nächste Mal Menschen kamen, wagte ich mich vorsichtig vor, an das Gitter, in der Hoffnung dass auch ich an diesen wundervollen Ort gebracht werde. Aber sie gingen an mir vorüber. Mit der Zeit wurde ich mutiger, ich streckte bittend meine Pfoten durch das Gitter, versuchte sie mit meinen bittenden Augen zu erreichen, aber sie gingen vorüber. Wieder fragte ich mich WARUM?

Die Jahre vergingen, ich sah viele kommen und gehen, nur ich bin immer noch hier. Ich komme nicht mehr vor ans Gitter, ich liege nur mehr traurig in der hintersten Ecke des Käfigs, hin und wieder, wenn die  Menschen kommen, hebe ich traurig meinen Kopf und meine Augen sagen, bitte sieh mich, ich habe nicht mehr lange Zeit.

Ich liege hier, mir wird kalt, eine Träne läuft über mein Gesicht, und ich stelle mir zum letzten Mal die Frage, die mich mein ganzes Leben lang quälte WARUM, WARUM wollte mich niemand lieben?  Es wird dunkel um mich herum, ich werde sehr müde, es wird schwarz, ich bin  tot.

Diese Geschichte ist all jenen Tieren gewidmet, deren Leben durch Leid und Schmerz geprägt war, die nie Liebe empfangen durften, obwohl sie so viel Liebe zu geben bereit gewesen wären.

Autor: Gabriele Baal

PAP 3/2013

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