Fledermäuse

Die Fledermaus ist das einzige Säugetier das fliegen kann und sie bringen lebende Junge zur Welt. Wie der Igel sind Fledermäuse Insektenfresser und sind mit Vögeln nicht verwandt! Ihre Flügel unterscheiden sich deutlich von den Flügeln der Vögel. Anstelle von Federflügel besitzen Fledermäuse aufspannbare Flughäute. Weltweit gibt es über 1.000 verschiedene Fledermausarten, die meist in tropischen Gebieten leben. In Europa gibt es etwa 37 verschiedene Arten. (In Österreich werden 28 verschiedene Arten, in Deutschland 25 und in der Schweiz 30 verschiedene Fledermausarten gezählt.) Nach den Nagetieren sind Fledermäuse die artenreichste Säugetiergruppe.

 

Wie bei Vögeln sind die Knochen der Fledermäuse dünn und leicht und sie sind mit einer Flughaut umspannt, die sich sowohl zwischen den Fingern als auch zwischen Armen und Beinen (Schwanzflughaut) aufspannt. Die Flughaut ist muskulös und weist zahlreiche Nerven und Blutgefäße auf. Im Gegensatz zu Vögeln gleiten Fledermäuse nicht sondern schlagen aktiv mit den Flügeln.

 

Fledermäuse erreichen ein Alter von zwei bis fünf Jahren. Einzelne Individuen sogar bis zu 30 Jahre. Die Paarungen finden von Herbst bis zum Frühjahr statt. Die Spermien werden von den Weibchen gespeichert und erst nach dem Winterschlaf im Frühjahr befruchtet. In Wochenstuben können sich mitunter tausende Weibchen einfinden. Sie bilden somit die größten Landwirbeltierkolonien der Erde.  

 

Der Winterschlaf ist kein wirklicher Winterschlaf sondern verfallen die Tiere in einen lethargischen Zustand. Sie registrieren dabei die Vorkommnisse ihrer Umgebung, wichtige Lebensfunktionen wie Atemfrequenz, Herzschlag und Stoffwechsel sind jedoch stark reduziert um Energie zu sparen. Sie hängen daher auch in Winterquartieren eng zusammen, um sich gegenseitig zu wärmen. Zur Vorbereitung auf den Winterschlaf fressen sich die Tiere im Herbst einen großen Fettvorrat an, der ca. 1/4 des Körpergewichtes beträgt. Ein geeignetes Winterquartier braucht eine ausreichend hohe Luftfeuchtigkeit, damit die Tiere nicht austrocknen. Gefährlich ist es für Fledermäuse, wenn sie in ihrer Winterruhe gestört werden, da sie im Wachzustand enorm viel Energie verbrauchen und die Fettvorräte dann oft nicht ausreichen.

 

Fledermäuse verwenden zur Orientierung und Jagd ein spezielles Echo-Orientierungssystem. Durch dieses können sie auch in völliger Dunkelheit Umgebung und Beute wahrnehmen. Diese Rufe bzw. Ortungslaute sind für das menschliche Gehör nicht wahrnehmbar, Fledermäuse können dadurch jedoch das zurückgesendet Echo auswerten und stehende als auch in Bewegung befindliche Objekte orten und unterscheiden. Hufeisennasen stoßen diese Ultraschallimpulse durch die Nase aus, dadurch haben sie das Maul zum Fangen der Beute frei und fressen im Flug. Alle Glattnasen dagegen rufen mit dem Mund und fangen die Beute mit der Schwanzflughaut. Danach hängen sie sich an einen sichereren Platz und fressen dort die Beute.

 

Die in Europa beheimateten Fledermäuse fressen hauptsächlich Insekten. Manchmal stehen auch Spinnen auf dem Speiseplan. Das Mausohr (Myotis) bevorzugt Laufkäfer oder auch Maikäfer, das Langohr (Plecotus) hält gerne nach Faltern Ausschau. Zwergfledermäuse (Pipistrellus pipistrellus) fressen Mücken - und das bis zu 1.000 Stück pro Nacht!

 

Außerhalb Europas fällt die Nahrungsaufnahme etwas vielfältiger auf. Tropische Fledermäuse nehmen auch Früchte und Blütennektar zu sich. In Südamerika gibt es besonders große Fledermäuse die auch Fische, kleine Säugetiere und auch Artgenossen verspeisen. Blutsaugende Vampirfledermäuse (Desmodontinae) kommen in Südamerika und in den Südstaaten der USA vor.

 

Mit Hilfe ihrer wärmeempfindlichen Sensoren suchen die nachtaktiven Tiere gezielt nach Venen unter der Haut ihrer Opfer. An der Haut des Opfers werden die Haare "entfernt" und die Haut abgeschleckt, wobei der aufgetragene Speichel ein Betäubungsmittel enthält. Mit ihren scharfen Eck- und Schneidezähnen beißen sie ein kleines Stück Haut heraus und lecken das Blut auf. Dabei setzen sie auch gerinnungshemmende Substanzen ein, wodurch das austretende Blut nicht während des Trinkvorganges gerinnt. Ein gebissenes Tier wird, solange die Wunde noch offen ist, meist mehrfach angeflogen und angezapft. Für das betroffene Tier liegt die Gefahr dabei nicht im Blutverlust sondern die Gefahr von Infektionen (Tollwut).

 

Als Sommerquartier nutzen unsere heimischen Fledermäuse gerne Dachböden von Kirchen und anderen Gebäuden, Spalten, Wandverschalungen, hinter Fensterläden bei Häusern etc. Manche Fledermausarten nutzen Baumhöhlen (z.B. verlassene Spechthöhlen). Im Winter werden bevorzugt Höhlen oder Stollen aufgesucht.

 

Zu ihren Feinden gehören Eulen, Marder und Hauskatzen. Die größte Gefahr für die Fledermäuse geht jedoch vom Menschen aus, der Quartiere und Jagdgebiete der Fledermaus zerstört.

 

Kleine Hufeisennase (Rhinolophus hipposideros)

 

Die kleine Hufeisennase gehört zu den kleinsten Fledermäusen Europas. Ihr Fell ist weich und locker. Im Schlaf verschwindet sie meist komplett unter ihren Flughäuten, welche sie um ihren Körper legt. Das Fell dieser Fledermaus ist hellgrau, der Rücken bräunlich. An der Unterseite sind die Tiere weiß oder grauweiß gefärbt. Die Schnauze der Tiere ist rosa, Fellhäute und Ohren weisen ein helles graubraun auf.  Die Ohren laufen am oberen Rand spitz zu und sind nach außen hin gedreht. Die Kopf-Rumpf-Länge beträgt 37 - 45 mm, der Unterarm 36,1 - 42,5 mm und die Spannweite 192 - 254 mm. Das Gewicht der kleinen Hufeisennase beträgt 4 - 9 g.

Diese Art lebt vorwiegend in halboffenen Kulturlandschaften wie Parkanlagen, in buschreichen Gegenden und in lichten Waldrändern vor allem im Gebirge und Vorgebirge.

Im Winter nutzen sie Höhlen und in zunehmenden Maße auch Tunnels, Keller und Dachböden.  

 

Zur Orientierung und Jagd nuten sie extrem hohe Ortungslaute mit einer Frequenz von 105 bis 112 Kilohertz. Nahrung sind kleine Fliegen, Zweiflügler, kleine Schmetterlinge, Netzflügler, Köcherfliegen, kleine Käfer, Spinnen, Mücken. Die Jagdzeit beginnt mit Einbruch der Dunkelheit. Die kleine Hufeisennase ist ein schneller und geschickter Flugkünstler.

 

Das Verbreitungsgebiet ist hauptsächlich Südeuropa.  In Österreich stehen sie auf der Roten Liste (Stufe 3) und gelten als gefährdet. In Deutschland und in der Schweiz stehen sie auf Stufe 1 und gelten als vom Aussterben bedroht.

 

Fotos zum Artikel: Harald Auer

 

PAP/Ausgabe 17

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