Der Bodengrund ist das Fundament eines gut funktionierenden Aquariums. Dieser gibt den Pflanzen den notwendigen Halt und versorgt sie mit den notwendigen Nährstoffen. Eine Bodenheizung (Bodenfluter) sorgt für einen tropenwarmen Bodengrund und erzeugt naturnahe Sickerquellen. Im Aquarium soll die Bodenheizung eine leichte Erwärmung und nicht Heizung des Bodengrundes und Aquariums bewirken, sondern geht es vielmehr um die Wasserzirkulation, die dadurch im Bodengrund erreicht wird.
Die schwach warm werdenden Kabel werden mit Klemmsaugern befestigt und in mehreren Windungen verlegt, sodass verschiedene Wärmezonen entstehen. Auf diese Bodenfluterkabel wird ein entsprechender Nährstoffträger / Starterdepot mit einer entsprechenden Grundkultur an (Humus)Bakterien aufgebracht. Darüber sollte eine mindesten 6 cm hohe feinkörnige (ca. 2 mm) Kristall-Quarzkieskörnung aufgeschichtet werden. Dies schafft eine naturnahe Durchströmung des Bodengrundes und verhindert Faulzonen. Wichtig ist, dass bei einem Bodenfluter (Bodenheizung) kein feiner Sand verwendet wird, weil zu feiner Sand die gewünschte Zirkulation des Wassers im Boden einschränkt oder gar gänzlich verhindert.
Durch die sich schwach erwärmende Bodenheizung werden die von den Bakterien gelösten Nährstoffe sowohl zu den Wurzeln der Pflanzen als auch ins freie Wasser transportiert und stehen dadurch praktisch überall zur Verfügung. Zwischen den Kabelschleifen sickert abgekühltes Wasser mit den durch Sauerstoffeinwirkung oxidierten Nährstoffen in der gleichen Geschwindigkeit ein. Im Bodengrund werden die oxidierten Nährstoffe von den Bakterien wieder gelöst. So wird zum Beispiel oxidiertes Eisen, eigentlich nichts anderes als Rost, von den Bakterien unter sauerstoffarmen Bedingungen (niedrige Redoxspannung) zu wasserlöslichen, zweiwertigen Eisen reduziert, und kann dieses dadurch von den Pflanzen wieder aufgenommen werden. Ähnliches geschieht mit vielen anderen Spurenelementen. Zusätzlich ideal ist auch der Einsatz eines Doppel-Thermostates, welches Bodenfluter und Wasserheizung automatisch regelt.
Durch einen Bodenfluter werden also die bakteriellen Prozesse im Bodengrund, die für den Schadstoffabbau im Wasser verantwortlich sind, begünstigt und z.B. abgestorbene Pflanzenreste und Fischkot durch den besseren und schnelleren Zerfall schneller vom Aquariumfilter abgesaugt, dadurch wird das Aqaurium automatisch sauberer. Ein netter, praktischer Vorteil ist auch, dass sich der Mulm meist durch die Zirkulation in einen wenigen "Ecken" sammelt, wodurch das Absaugen erleichtert wird.
Durch die bessere Wasserzirkulation wird der Aquarienboden in einen riesigen Bio-Filter verwandelt. Dies bewirkt eine bessere Wurzelbildung und durch die begünstigte Nährstoffaufnahme einen besseren Pflanzenwuchs und eine Reduktion der Algenbildung, da die Nährstoffe besser und schneller über die Pflanzenwurzeln verbraucht werden können und damit den Algen die Nährstoffe „abgegraben“ werden.
PAP Ausgabe 18