Giftige Pflanzen für Tiere

Frische Pflanzen und Kräuter sind für Tiere eine interessante Abwechslung zum Futter. Sie enthalten für die Tiere oftmals lebenswichtige Bestandteile wie Faserstoffe, Eiweißstoffe, Vitamine und Mineralien.

Einige Pflanzen können jedoch auf den Organismus des Tieres giftig wirken. Es gibt Pflanzenarten, die von einigen Tieren bedenkenlos gefressen werden können, während sie auf andere Tierarten toxisch wirken. Einige Pflanzenarten können uns Menschen kaum etwas anhaben, sind aber für unsere Tiere giftig oder umgekehrt. 

 Die Auswirkungen der Aufnahme von giftigen Pflanzen sind für Tiere unterschiedlich. Diese variieren von leichten Magenreizungen bis zu einem tödlichen Verlauf. Symptome können übermäßiger Speichelfluss, Hautirritationen, Atem- und Kreislaufbeschwerden etc. sein.

Achtung: Einige Tiere wie z.B. Meerschweinchen, Kaninchen,  Ratten, Hamster etc. sind nicht in der Lage zu erbrechen. Somit  werden Symptome wie Magenreizung meist nicht diagnostiziert.

Folgende Pflanzen zählen unter anderem zu den für Kleintiere gefährlichen giftigen Pflanzen:

Alpenveilchen (Cyclamen persicum):
Die Konzentration giftiger Substanzen ist in den unterirdischen Pflanzenteilen (Knolle) am höchsten. Bei Kleintieren kann die Aufnahme zu Reizungen der Schleimhäute, Durchfall, Untertemperatur und Bewegungsstörungen führen.

Efeu (Hedera helix):
Bei Verzehr der Beeren, Blätter und Stängel dieser Pflanze kann es zu akutem Leber- und Nierenversagen mit tödlichem Ausgang kommen. Die Vergiftung mit den darin enthaltenen Substanzen löst Schleimhautreizungen, Speichelfluss, Teilnahmslosigkeit, Zittern, Nervosität und Fieber aus. Bei hoher Dosis kann es zu Nerven- und Herzdepression kommen.  Häufige Aufnahme kleiner Mengen kann einen über Monate andauernden (schleichenden) Krankheitsverlauf verursachen.

Eibe (Taxus baccata):
Die gesamte Pflanze dieses immergrünen Strauches oder Baumes ist mit Ausnahme der roten Scheinbeere (das rote Fruchtfleisch des Samenmantels) als extrem giftig einzustufen. Während das rote Fruchtfleisch harmlos ist, wirken die schwarzen Kerne in zerkautem Zustand giftig. Werden sie komplett geschluckt, passieren sie den Darm ohne Wirkung. Hingegen erzeugen die bitteren Eibenblätter eine garantiert toxische Wirkung. Das Benagen der Zweige reicht nicht nur bei Nagetieren sondern z.B. auch beim Hund aus, um diesen zu vergiften. Plötzliche Todesfälle ohne vorhergehende Krankheitszeichen sind dabei typisch. Das Haupttoxin Taxin führt zu der Lähmung des Atemzentrums und zu einer Herzlähmung, was innerhalb weniger Minuten zum Tod führen kann.
Als weitere Symptome  können Desorientiertheit, Kollaps, Fieber, fehlender Lichtreaktion der Pupille, Atemnot, Unterhautblutungen und Koma auftreten. (Bei einem Hund gilt eine Menge von 30 Gramm als tödliche Dosis)

Blauer Eisenhut (Aconitum napellus):
Wild- und Zierpflanze. Besonders giftig ist der blaue Eisenhut. Er enthält das starke Gift Akonitin. Es erfolgt eine rasche Resorption über Schleimhäute bzw. über den Magen-Darm-Trakt, aber auch durch die intakte Haut. Das Gift fördert zunächst die Reflexe. Speicheln, Durchfall, Erbrechen, Kolik, Krämpfe und Lähmungen treten auf. Wenn es anschließend zum Herzkammerflimmern kommt, ist der Tod die Folge.

Gummibaum (Ficus elastica):

Alle Ficus-Arten sind für Haustiere giftig. Dieser beliebte Gummibaum sollte daher außer Reichweite für ihre Haustiere sein. Bei Verzehr kann es zu Erbrechen, Durchfall und Schleimhautreizungen kommen.

Maiglöckchen (Convallaria majalis):

Das Maiglöckchen zählt zu den Spargel-Gewächsen und wird bis zu 25 cm hoch. Die gesamte Pflanze, vor allem die Blüten und die Früchte der Maiglöckchen, sind für Tiere giftig. Sie enthalten Glykoside (Cardenolide). Die Vergiftung mit Maiglöckchen kann zu Erbrechen, Durchfall, Krämpfen, Schwindel, Herzrhythmusstörungen, Kreislaufkollaps bis hin zum Herzstillstand führen.

Schwarze Holunder (Sambucus nigra):

Die Blütezeit des Schwarzen Holunders ist von Juni - Juli. Die Früchte werden zur Reife schwarz und hängen deutlich über. Der Schwarze Holunder enthält in den Blättern und zum Teil auch in seinen Früchten Sambunigrin. In den Samen und Beeren findet sich ein harziger Stoff. Die Folgen des Verzehres können Erbrechen, teilweise starke Durchfälle sowie Magenbeschwerden sein. Schwarzer Holunder ist giftig für Schweine, Hunde, Hasen, Kaninchen und andere Nager, wie z. B. Meerschweinchen und Hamster.

Gemeiner Liguster (Ligustrum vulgare):

Liguster wirkt giftig für Pferde, Schweine, Hunde, Katzen, Nagetiere und Vögel. Die Symptome sind Schleimhautreizungen, Erweiterung der Pupillen, Herzrasen, Anstieg der Körpertemperatur sowie Magen- und Darmbeschwerden und Durchfall.

 

Rhododendron( Rhododendron spec.):

Typisch für alle Rhododendron-Arten ist ihre lorbeerähnliche Blattform. Die Pflanzen enthalten unter anderem das Gift Andromedotoxin. Rhododendron wirkt giftig für Pferde, Schweine, Hunde, Katzen, Nagetiere und Vögel. Eine Vergiftung äußert sich durch Magen- und Darmentzündung, verstärktem Speichelfluss und Krämpfe bis hin zum Tod durch Atemlähmung.

Avocado (Persea gratissima):

Avocado wächst als Baum, bis zu 15 m hoch und trägt bis zu 40 cm lange immergrüne Blätter und gelb-grünliche Blüten. Die Avocadofrucht zählt zu den Beeren und hat eine birnenförmige Frucht mit gelblichem bis grünlichem Fruchtfleisch.

Das Fruchtfleisch und auch der Kern der Avocado (Inhaltsstoff Persin) hat eine starke Giftwirkung auf Pferde, Rinder, Ziegen, Schafe, Hunde und Katzen, Nagetiere, Fische und Vögel. Eine tödliche Vergiftung ist bei Vögeln und anderen kleineren Tieren nicht selten. Die Anzeichen einer Vergiftung sind Atemnot, Husten, erhöhte Pulsfrequenz, Wassereinlagerung an der Unterhaut, insbesondere am Hals und Unterbauch. Achtung: Eine Vergiftung ist nicht therapierbar.

Yucca, Palmlilie (Yucca elephantipes):

Yucca wächst bis zu 5 m hoch, ihr Stamm ist braun und die Blätter schwertförmig. Die für den Menschen ungefährliche Pflanze enthält Saponine, welche für den Menschen ungefährlich sind, bei

Katzen, Hunden sowie bei Nagertieren aber eine Vergiftung teils mit schweren Schleimhautreizungen auslösen kann. Weitere Vergiftungssymptome können Speichelfluss, Erbrechen, Magen- Darmbeschwerden und Durchfall sein. Auch können die roten Blutkörperchen zersetzt werden.

 

Einige weitere giftige Pflanzen: Aubergine, Bittersüßer Nachtschatten, Buntwurz, Butterblume, Clematis, Dahlien, Efeu, Essigbaum, Feigen, Fingerhut, Gefleckter Schirling, Geranie, Goldregen, Herbstzeitlose, Hyazinthen, Johanniskraut, Kartoffelkeimlinge, Lupinen, Magnolie, Mistel, Mohn, Narzisse, Nieswurz, Oleander, Rittersporn, Robinie, Tomatenpflanze,  Tulpen, Schmetterlingsflieder, Sumpfdotterblume, schwarze Tollkirsche, Windröschen, Wolfsmilchgewächse


PAP 2/2013

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