Tiere und Menschen auf der Alm

Die Alpung der landwirtschaftlichen Nutztiere ist eine seit Jahrhunderten im Alpenraum praktizierte spezielle Form der Nutztierhaltung.

Mit Beginn der warmen Jahreszeit werden, wie seit jeher Rinder, Schafe, Ziegen und Pferde vom im Tal gelegenen Hof weggebracht, zuerst auf die früher schneefreien Niederalmen, später, so ab Juni auch auf die bei uns auf 2000m und höher gelegenen Hochalmen. Mit dieser Art der Bewirtschaftung sind mehrere positive Aspekte verbunden. Für den Bauernhof positiv zu Buche schlägt sich einerseits die Futterersparnis weil die gealpten Tiere in der permanenten Freilandhaltung ja zu Selbstversorgern werden. Ebendieses führt auch zu einer Arbeitsersparnis auf den Talhöfen, wo während der Erntezeit ohnehin die Arbeitsbelastung sehr groß ist.

Für die Tiere selbst ist die Alpung ein richtiges Wellness-programm. Sie können sich frei wie Wildtiere bewegen und viele ihrer angeborenen Verhaltensweisen ausleben. Gerade dieses freie Wildtierleben unserer Haustiere führt in vielen Fällen zu Konflikten mit den menschlichen Naturbenützern. Es ist klar, daß
der alpine Raum immer mehr auch für menschliche Wellness genutzt wird. Wandern, Bergsteigen, Nordic Walking…..führen sehr viele Menschen in die Almregionen. Neben einer gewissen körperlichen Fitness, dem Sichbewegenkönnen im alpinen Gelände und der Bedachtnahme auf extreme Wettersituationen sollte man auch gewisse Spielregeln im Umgang mit unseren wildlebenden Haustieren v.a. Weiderindern beachten.

Generell sollte man markierte Wege nicht verlassen und umzäunte Gebiete, wenn möglich nicht betreten. Einerseits wollen auch Tiere in ihren Ruhe- und Fressgebieten nicht gestört werden, andererseits schützt natürlich der Zaun auch den Menschen vor aggressiven oder auch zu zutraulichen Tierchen.
Die Menschenfreundlichkeit mancher Tiere kommt meist daher, dass sie vom Bauern daran gewöhnt werden Viehsalz oder Kraftfutter als Lockmittel zu bekommen, damit sie leichter zusammengetrieben und kontrolliert werden können. Manchmal sind auch Behandlungen durch den Tierarzt oder Entwurmungen nötig und auch hierbei ist es sehr angenehm wenn sie mithilfe solcher Lockmittel leichter eingefangen werden können. Für einen unbedarften Wanderer kann es aber unangenehm bis gefährlich werden, von 20 bis 30 Jungrindern eingekreist zu werden. Ein noch so freundlich gemeinter Rempler eines 300kg schweren Jungrindes kann zu Stürzen und Verletzungen des Menschen führen. Daher in dieser Situation besser zu einem Stock greifen und die „lieben“ Tierchen vertreiben. Auch auf unseren Almen begegnet man immer öfter Mutterkuhherden von Rindern verschiedenster Rassen. Es verbringen also die Kühe zusammen mit ihren Kälbern den Sommer freilebend auf der Alm, meist ist auch ein Zuchtstier bei der Herde. Dieser ist als stärkstes Tier auch der Chef des Rudels und übt auch gewissermaßen die Funktion des Beschützers aus.


Nähert man sich dem Rudel oder dem Stier zu sehr, kann es sein dass die Herde samt ihrem Stier nicht ausweicht sondern der Eindringling Mensch als Bedrohung verstanden wird und dieser vertrieben wird. Aus diese Weise kommt es jedes Jahr zu schweren, manchmal auch tödlichen Unfällen. Eine ähnliche Gefahr geht auch von Kühen mit Kälbern aus. Ich würde niemandem raten einem auf der Weide liegenden Kälbchen zu nahe zu kommen. Ganz sicher ist die Mutter nicht weit entfernt und beobachtet die Situation. Sollte sie glauben, dass ihrem Kalb Gefahr droht, wird sie reagieren und den Eindringling angreifen. Natürlich gibt es viele freundliche Kühe, die es tolerieren wenn man sich dem Kalb nähert, aber wenn ich die Kuh nicht persönlich kenne, muss ich eher an eine Bedrohung glauben.

Mitwandernde Hunde sind auf Weidegebieten besser an der Leine oder bei Fuß zu führen. Die Weidetiere wissen ja nicht, dass unser Hund freundlich und lieb ist und nur spielen will wie wir das wissen, sondern sie reagieren auf den heranstürmenden Wolf, entweder durch überstürzte Flucht, was wiederum bei ihnen zu Stürzen und Verletzungen führen kann, oder sie versuchen den „Feind“ zu vertreiben, was wiederum für den Hund oder auch für uns gefährlich werden kann, wenn unser Hund bei uns Schutz sucht.

Abschließend möchte ich betonen, dass meine eher kritischen Ausführungen ein Resultat meiner jahrelangen Tätigkeit als praktischer Tierarzt sind. Ich gönne Jedem viele schöne und erholsame und unfallfreie Tage auf unseren Almen, will aber auch Verständnis für die Verhaltensweisen der Tiere wecken und darauf hinweisen, dass man viele kritische Situationen am besten durch Ausweichen, Abstand halten und ein wenig Nachdenken vermeiden kann.

Ihr Mag.Klaus Mösenbacher Rinderpraktiker aus Haus im Ennstal.

 

PAP 4/2012

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