Diese Frage stellen sich bestimmt viele Hundebesitzer. Die Hitze kommt, der Hund hat sichtbar heiß - aber was tun? Sogar Tierärzte raten des Öfteren zu einer Schur. Jedoch ist eine Schur nicht für jeden Hund die richtige Lösung.
In Wirklichkeit muss man auf die Haarstrucktur achten und aufgrund dessen die Entscheidung für oder gegen eine Schur treffen.
Es gibt 3 Felltypen:
- Hunde OHNE Unterwolle (Malteser, Yorkie, Shih Tzu,...)
- Hunde MIT Unterwolle (Schäfer, Husky, Goldie, Border Collie,
Labrador, Boxer,...)
- Drahthaar bzw. Rauhaar (Westi, Rauhaardackel,...)
Hunde ohne Unterwolle haben ganz vereinfacht gesagt solche Haare wie der Mensch am Kopf. Eine Schicht welche unendlich wachsen würde. Solche Hunde muss man entweder scheren oder schneiden. Ein eleganter Langhaarschnitt erfordert tägliches Bürsten, ein sportlicher Kurzhaarschnitt hingegen ist viel pflegeleichter und im Sommer sehr beliebt. Achtung: Nur so kurz scheren, dass die Haut nicht durchschimmert - Sonnenbrandgefahr!
Hunde mit Unterwolle sollte man auf keinen Fall scheren! Viele Hundebesitzer denken sie tun ihrem Hund damit etwas Gutes und er hat es nicht mehr so heiß. Jedoch sollte man in diesem Fall den
Hund von seiner Unterwolle befreien. Der Hund leidet an der Unterwolle und nicht am Deckhaar. Wenn man Hunde mit Unterwolle schert, schützen sie die abgeschorenen Deckhaare nicht mehr vor
Wind oder Regen. Der Hund wird sofort bis auf die Haut nass und noch dazu hat er ein stumpfes meist helleres Fell (weil die glanzlose Unterwolle sichtbar ist).
Auf Dauer wird das Fell sogar viel feiner und dadurch verfilzt es viel schneller und es können sich Wirbel bilden. Deshalb Hunde mit Unterwolle bitte entwollen (Carding) und nicht scheren!
Drahthaarige Hunde sind sehr robust und damit sie für die Jagd immer einsatzbereit waren wurde speziell ihr Deckhaar extrastark herausgezüchtet. Jedoch sterben diese Haare nach ca. 3 Monaten ab, bleiben aber in der Haut der Hunde und fangen an zu jucken. Der Hund fängt sich an vermehrt zu kratzen und dadurch verliert er die Haare oder man gönnt seinem Liebling einen Besuch beim Hundefriseur und lässt diese fachgerecht trimmen. Wenn die Menschen trimmen hören stellen sie sich das immer sehr schmerzhaft vor und wollen ihrem Liebling diese "Qual" ersparen. Aber eigentlich ist es nicht wirklich schmerzhaft da sich diese Haar mit wenig Kraftaufwand sehr leicht entfernen lassen.
Entscheidet sich der Kunde für eine Schur bleibt der Juckreiz für den Hund erhalten und auch die Deckhaare werden bei jeder Schur feiner und feiner und verfilzen schneller bis sie irgendwann gar nicht mehr zum Trimmen geeignet sind. Deshalb am besten von Anfang an von einem Fachmann richtig durchführen lassen - dies ist bei drahthaarigen Hunden das Trimmen!
Autor: Michaela Hauser
PAP 3/2013