Mit einem Insektenhotel unterstützen Sie das Gleichgewicht der Natur! Viele Lebensräume werden durch den Menschen zerstört, wodurch manche Insekten vom Aussterben bedroht sind. Mit einem Insektenhotel bieten Sie vielen nützlichen Insekten einen Platz zum Nisten und Überwintern.
Ohne die nützlichen Insekten wie Wildbienen, Hummeln, Florfliegen, Schmetterlinge, etc. werden jedoch Blumen, Obst und Gemüse nicht bestäubt. Zusätzlich fehlt die natürliche Regulierung des Schädlingsbefalles. Insekten wir Florfliegen, Schwebfliegen oder Marienkäfer sind sehr nützliche Insekten! Sie ernähren sich von Blattläusen und anderen Schädlingen.
Ein Insektenhotel ist ein mit Naturmaterialien gefüllter Kasten, in dem viele für den Garten nützliche Insekten einen Ort für die Eiablage oder zum Überwintern finden und ist zusätzlich ein "attraktiver Hingucker".
Der Aufstellungsort eines solchen Hotels sollte ein sonniger, vor Wind und Regen geschützter Platz sein. Ein Insektenhotel muss auch nicht zwangsläufig in einem Garten aufgestellt werden. Mit etwas Glück und einem entsprechendem Nahrungsangebot kann auch die Ansiedlung an der Wand eines Hochhauses gelingen. Die Öffnungen der Nisthilfen sollten möglichst in südöstliche bis südwestliche Richtung zeigen. Bei der Auswahl des Standortes sollte auch darauf geachtet werden, dass sich Mensch und Tier nicht ständig in die Quere kommen. Denn auch wenn nützliche Insekten willkommen sind, kann ein ständiges "Gesummse" äußerst störend sein.
"Wenn die Biene einmal von der Erde verschwindet, hat der Mensch nur noch vier Jahre zu leben. Keine Bienen mehr, keine Bestäubung mehr, keine Pflanzen mehr, keine Tiere mehr, kein Mensch mehr." (Albert Einstein)
Einige Ideen zum Ausfüllen der Fächer des Insektenhotels:
Hartholzblöcke und Baumscheiben: Diese sollen über zahlreiche Löcher verfügen. Der Durchmesser dieser Löcher soll zwischen zwei bis zehn mm variieren, an die sieben cm tief sein und diese jeweils einen Abstand von zwei Zentimeter zueinander haben. Als Holzarten sind Buche, Eiche, Birke, Apfelbaum, Ahorn etc. geeignet. Auch soll dieses frei von Harz sein.
Ideale Nisthilfen sind auch eingerollte Schilfmatten. Auch Loch- und Gitterziegel sollten nicht fehlen und gibt es diese in unterschiedlichen Farben. Ziegelsteine können mit Lehm, Stroh, Bambus, Schilf, hohlen und markhaltigen Pflanzenstängeln (Holunder, Brombeere, Himbeere, etc.) gefüllt werden. Zum Schutz kann an der Vorderseite des Hotels ein feines Drahtgeflecht angebracht werden.
Totes Holz mit alten Käferfrassgängen, Spalten und Rissen ist Quartier für Holzbienen, Pelz- und Blattschneiderbienen. Holzscheiter sind dekorativ und leicht zu stapeln. Die dabei entstehenden Spalten sind ideale Verstecke für zahlreiche Insekten und bieten Baumaterial zum Abnagen für z.B. Faltenwespen.
Übrigens können zwar die Weibchen vieler Einsiedlerbienen- und Wespenarten stechen, allerdings ist der Stachel fast aller Arten so weich, dass er die menschliche Haut nicht durchdringen kann. Da sie im Gegensatz zu Honigbienen keinen Staat verteidigen müssen gehen diese scheuen Tiere einer Konfrontation mit dem Menschen meist aus dem Weg!
Einige Bewohner eines Insektenhotels:
Florfliegen (Chrysopidae) legen bis zu 800 Eier. Die Florfliege ist ein grünes längliches Insekt mit großem über den Hinterleib gehaltenen netzartig gemusterten Flügeln und erreicht eine Größe von 1,2 bis 2 cm. Es ernährt sich von Blütennektar, Honigtau und Pollen. Die Florfliegen Larven zählen Blattläuse, Spinnmilben, Wollläuse, Weiße Fliegen, junge Raupen etc. zu ihren bevorzugten Nahrungsmitteln. Von einer einzigen Florfliegenlarve können bis zu 800 Blattläuse abgetötet werden.
Ohrwürmer (Dermaptera)sind Allesfresser und gelten als Nützlinge. Sie fressen Blattläuse und Schmetterlingsraupen. Sie können aber auch Schädlinge sein, wenn sie weiche Pflanzenteile auffressen.
Rote Mauerbiene (Osmia bicornis) hat eine Körperlänge von 10 mm. Sie gehört oft zu den ersten und häufigsten Besiedlern von Nisthilfen.
PAP 2/2013