Insekten und andere Wirbellose in der Medizin, Naturheilkunde und Ernährung!

Die Honigbiene ist das beste Beispiel für die Abhängigkeit der Menschen von einem Insekt.

Seit es Menschen gibt, versucht dieser an den Honig und die Bienenbrut zu kommen. In Nepal oder Indien geschieht das sehr oft nach der alten Art der Honigjagt. In schwindelerregenden Höhen wird den Bienen der Honig streitig gemacht. Ein gefährliches und schmerzhaftes Unterfangen, was nicht selten tödlich endet. Die Ägypter waren wohl die ersten, die eine Wanderimkerei hatten, die Bienen waren auf Boten untergebracht,  um sie zu den landwirtschaftlichen Flächen zu transportieren. Die Chinesen hatten in den Wänden der Häuser Öffnungen für die Bienen, der Honig konnte vom Wohnraum aus geerntet werden. Alle Bemühungen verfolgten ein Ziel; möglichst nahe an der Biene zu leben, denn die produzieren eine Fülle von Produkten, die in alle Lebensbereiche des Menschen Einfluss nehmen. Das extremste Beispiel ist, dass Bienen sogar als Kampfmittel in Kriegen verwendet wurden.

Honig wurde gegessen, aber viel wichtiger war dieser als Konservierungsmittel von Fleisch und zur Produktion von Met. Ein wesentlicher Bestandteil in der Nahrung war Bienenbrut, dieses wertvolle Eiweiß wird in vielen Kulturen geschätzt. Bei uns wurde dies vergessen aber in den 50er Jahren wurde Bienenbrut noch auf Bauernmärkten angeboten. Auch der Bär weiß, dass diese Larven einen leicht süßlich und deshalb wohlschmeckend Geschmack haben. Ein weiteres interessantes Produkt sind die Pollen, Pollen welche sich in Waben befinden wurden als Bienenbrot verkauft. Auch Propolis; dieses Harz ist ein  Schutz der Knospen und wird von den Bienen gesammelt um den Wohnraum vor Krankheitserregern zu schützen. Bereits die Ägypter haben Propolis zum konservieren der Mumien benutzt. Auch im Bienenstock werden tote Mäuse in Propolis eingehüllt um die Verwesung zu verhindern. Propolis ist ein natürliches Antibiotikum und wird in der Apitherapie (medizinische Verwendung von Bienenprodukten) verwendet. Auch das Gift der Biene wird als Räumatherapie  angewandt. Sogar eine Bienenlufttherapie bei Asthma wird angeboten. Viele dieser Anwendungen sind nicht neu, wurden aber in den 5oer und 60er Jahren stark verdrängt. Inzwischen beginnt sich aber auch die Pharmaindustrie dafür zu interessieren. In der Schweiz und Frankreich wird Honig bei der Behandlung von Wunden und Brandverletzungen erfolgreich in Spitälern angewendet.

Auch wenn sich jemand nicht für Honig interessiert, ist jeder auch von der Honigbiene abhängig. Denn ohne Bestäubung ist die Nahrungsproduktion unmöglich. Die Honigbiene ist der wichtigste Bestäuber landwirtschaftlicher Nutzpflanzen. Es gibt auch noch andere Insekten deren Bestäubung genau so wichtig ist aber entscheidend ist, die Honigbiene ist blütenstätig, was garantiert, das eine Fehlbestäubung ausgeschlossen ist.

Gegessen wurden früher nicht nur Bienenlarven, sondern auch verschiedenste andere Insektenarten. Mann findet in alten Kochbüchern immer wieder die Hirschkäfersuppe, diese wurde in enormen Mengen bei Festbanketten verbraucht, die nicht so wohlhabende Bevölkerung wollte das nachmachen, musste sich aber mit dem Maikäfer begnügen.

Einige Ameisenarten die Honigtau sammeln haben das Problem der Lagerung gelöst. Sie füttern einige Tiere so stark das sich deren Sozialmagen ( Kropf ) wie ein Ballon aufbläht, in Notzeiten können dann diese Vorräte genutzt werden. Diese Honigtöpfe hängen an der Decke ihres Nestes und wenn notwendig werden sie angebettelt was eine Trophallaxis (Futteraustausch) auslöst. In südlichen Ländern wurden die Nester dieser Arten ausgegraben und die Ameisen gegessen, diese wurden am Markt in Körben wie in einem Zuckerlgeschäft angeboten. In Südamerika, Asien und Australien ist das immer noch zu sehen. In Südeuropa gehörte dies früher zu den Hochzeitsspeisen, heute ist das bereits Geschichte. Auch in Österreich gibt es eine solche Art, diese ist aber so selten dass sie wohl nie genutzt wurde.

Ein anderer Bereich ist Lytta vesicatoria , die Spanische Fliege ein kleiner Käfer der in Südeuropa und Nordafrika lebt . Diese Käfer produzieren das Cantharidin als Schutz vor Fressfeinden.  Seit dem Mittelalter wurde der Käfer in gemahlenem Zustand als Potenzmittel  eingenommen, bei häufiger Verwendung drohte aber Nierenversagen und es gab zahlreiche Todesfälle, deshalb wurde dieses Mittel verboten. Inzwischen wurde der Wert des Cantharidin erkannt und in der Krepstherapie verwendet.

Ein Fresko am Grazer Dom erinnert an eine der drei Plagen der Menschen im Mittelalter; Gigantische Heuschreckenschwärme. Diese fraßen sich durch die Steiermark, die Folge waren Hungersnöte und der Tod vieler Menschen und Tiere. Im Arabischen Raum wurden Heuschrecken gesammelt und getrocknet um sie in Notzeiten als Nahrung zu verwenden. In Europa wurden solche Schwärme als Gottesstrafe angesehen und es kam niemand auf den Gedanken diese Tiere die ja des Teufels waren zu essen. Heute werden Heuschrecken auch in Nordafrika, wo die meisten Schwärme unterwegs sind nicht mehr gegessen. Die Tiere sind durch Spritzmittel belastet gegen die sie selbst aber schon lange resistent sind. Es sind nur einige Arten die zur Massenvermehrung in der Lage sind, die heimischen Heuschreckenarten sind hochgradig gefährdet. Sie sind aber eine wichtige Nahrung vieler Tiere wie z.B. für Rebhühner.

Ein kleiner Abstecher in eine andere Gruppe von Wirbellosen, die Spinnen. Obwohl es einige tausend Spinnenhalter gibt, überwiegt die Abneigung gegenüber den Spinnen. In Mitteleuropa gibt es keine Art die den Menschen gefährlich werden kann, obwohl im Sommer seit einiger Zeit immer wieder die Dornfingerspinne als Sommerlochfüller herhalten muss. Anders ist die Situation in Südamerika. Die schwarze Witwe ist in den Savannen in großer Zahl überall vorhanden. Als sich die Kolonialmächte in Südamerika breit machten starben viele einen unbekannten Tot. Dieses Tier bewohnt sehr gerne die Öffnung im Plumpsklo, da die Nahrung wie z.B. Fliegen reichlich vorhanden sind. Auf das Klo zu gehen war also gefährlich, denn ein Biss in den Allerwertesten wurde aus Scham verheimlicht. Es hat sehr lange gedauert, bis man die Ursache dieser Todesfälle erkannte, merkwürdig war nur das die einheimische Landbevölkerung  davon verschont wurde. Der Grund wurde erst in den 60er Jahren bekannt. Die einheimische Bevölkerung hat schon immer von der Gefahr gewusst und hatte ein einfaches Mittel dagegen. Bereits Kinder essen die schwarze Witwe, dadurch wird der Organismus gegen das Gift immun. Und seit neuesten interessiert sich auch die Pharmaindustrie für dieses Gift.

Zurück zu den Insekten, der Asthma Käfer ist obwohl schon seit langem im Einsatz erst vor ein paar Jahren bei uns bekannt. Palembus ocularis ist ein kleiner Schwarzkäfer der weltweit vorkommt, da er als Vorratsschädling verschleppt wurde. In Südamerika wurde der Nutzen als Medizin Käfer erkannt und wird er bei Asthma oder Schmerzen einfach lebend eingenommen. Die Schulmedizin ist zwar ein Gegner dieser Behandlungen, Anwender schwören aber darauf, da die Wirkung gut ist und keine Nebenwirkungen entstehen.

Bei uns wurden Fliegenmaden in der Wundbehandlung bereits von den Römern eingesetzt, das hat sich bis zur Entdeckung der Antibiotika fortgesetzt. Dann wurde das als Unsinn und fortschrittsfeindlich von der Schulmedizin abgelehnt. Für die meisten sind Fliegen nur „grauslich“, obwohl gerade Arten die Abfälle tierischer oder pflanzlicher Natur abbauen, unbedingt notwendig sind. Da diese Tiere mit den verschiedensten Bakterien oder Viren in  Berührung kommen, haben sie eine besondere Schutzstrategie entwickelt, und sind in der Lage diese Gefahren unschädlich zu machen. In besonderen Fällen werden Fliegenmaden der Gattung Luzilla  in Spitälern als Wundreiniger eingesetzt, diese fressen abgestorbenes Gewebe und durch ihr Hautsekret  das die Fliegenlarve als Eigenschutz produziert, wird die Wunde desinfiziert.

Und das Fliegen an Leichen leben hat sich die Gerichtsmedizin zu Nutze gemacht. Ein Spezialist kann ganz genau den Todeszeitpunkt bestimmen und dies nur anhand des Vorhandenseins der Fliegen. Es werden die Arten, die  Menge der Eier oder Larven und der Stand der Entwicklung erfasst, daraus lässt sich der Todeszeitpunkt bestimmen.

Sie sehen dass es viel Interessantes über Insekten zu berichten gibt, aber leider werden diese schneller ausgerottet als erforscht.

Autor: Hermann Elsasser

PAP 2/2013

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