CO2-Technik im Aquarium

Die Photosynthese ist wohl der bedeutendste biochemische Prozess auf unserem Planeten.  Darunter versteht man die Erzeugung von energiereichen Stoffen aus energieärmeren Stoffen mithilfe von Lichtenergie. Diese Photosynthese wird von Pflanzen, Algen und einigen Bakterien betrieben. Bei diesem biochemischen Vorgang wird mit Hilfe von den lichtabsorbierenden Chlorophyll oder Bakteriochlorophyll Lichtenergie in chemische Energie umgewandelt. Bei diesem Stoffwechselvorgang werden Kohlendioxid und Wasser zu Zucker und Sauerstoff umgewandelt. Der bei der Photosynthese entstehende Sauerstoff wird von den Pflanzen an die Atmosphäre abgegeben. Aus dem Sauerstoff wird außerdem die schützende Ozonschicht aufgebaut.

Wasserpflanzen nutzen das im Wasser gelöste CO2. Dieses wird in natürlichen Gewässern aus den meist dicken Schlammschichten im Boden durch bakterielle Abbauprozesse freigesetzt.

Ohne CO2 Düngung werden beinahe nur jene Aquarianer auskommen, die extrem anspruchslose Pflanzen wie z.B. Vallisnerien, Hornkraut oder Anubias pflegen wollen. Auch Aquarianer, die ein Malawibecken oder ein Welsbecken ohne Pflanzen betreiben, können auf den Einsatz von CO2 verzichten. In solchen Becken ist ein Sprudelstein zur Sauerstoffversorgung sinnvoller.  Für Aquarianer, die jedoch rote Pflanzen oder andere schöne anspruchsvolle Arten wie z.B. Lotus, rasenbildende Pflanzen und Tausendblattarten pflegen möchte wird eine Co2-Düngung sinnvoll sein.

Grundsätzlich gibt es zwei verschiedene Systeme zur CO2-Versorgung im Aquarium. Bei Bio CO2-Systemen wird das CO2 durch Hefegärung mittels einer zuckerhaltigen Lösung und Hefe in einem Gärbehälter vergoren. Als Nebenprodukt des Gärprozesses entsteht CO2 welches über einen CO2-Schlauch zum Blasenzähler und anschließend über das Zugabegerät ins Aquarium geleitet wird. Diese Art der CO2-Versorgung ist nur für Becken bis 120 Liter geeignet. Bio CO2-Anlagen lassen sich einfach und kostengünstig selbst bauen oder im Zoofachhandel als fertige günstige Komplett-Sets käuflich erwerben.

Bei den CO2-Anlagen mit Flüssiggas wird zwischen Einweg- und Mehrwegsystemen unterschieden. Vorteil der CO2-Versorgung mittels der recylingfähigen Einwegflasche ist der einfache Wechsel, ohne ein CO2-Füllservice in Anspruch nehmen zu müssen. Bei Mehrwegsystemen erfolgt die Versorgung über wiederbefüllbare Mehrwegflaschen. Diese sind besonders für sehr große und solche mit einem höherem CO2-Bedarf betriebene Aquarien sinnvoll.

CO2-Flüssiggas-Technik genauer erklärt:

Grundsätzlich besteht eine CO2-Flüssiggasanlage aus einer CO2-Vorratsflasche, Druckminderer, CO2-Schlauch, Rücklaufsicherung, Blasenzähler und einem CO2-Zugabegerät.

Als Vorratsflasche wird entweder ein Einweg-Vorratsdepot für sehr kleine Aquarien, eine CO2-Einwegflasche oder die wiederbefüllbare CO2-Mehrwegflassche verwendet. Herzstück jeder CO2-Düngeanlage ist der Druckminderer, welcher das in der Flasche komprimierte CO2 in der passenden Menge ins Aquarium leitet. Der CO2-Schlauch dient zur Verbindung der verschiedenen CO2-Komponenten und verhindert durch seine spezielle Dichte CO2-Verluste. Unbedingt verwendet werden soll auch eine Rücklaufsicherung. Diese schützt Geräte wie CO2-Anlage, pH-Steuergerät und Magnetventil vor Korrosion und rücklaufendem Aquarienwasser. Der CO2-Blasenzähler ist ein sicheres Gerät zur Überwachung der CO2-Zugabe im Aquarium. TIP: Da ein zu hoher CO2-Wert absolut tödlich für Fische ist, sollte man erst mit geringerer CO2-Zufuhr starten und diese langsam steigern. Das Zugabegerät sorgt für eine schnelle und effektive CO2-Auflösung im Aquarium. Eine Überwachung der CO2-Werte ist durch zahlreiche Langzeittests verschiedener Hersteller möglich. Da Pflanzen in der Nacht kein CO2 verbrauchen mit einem CO2-Magnetventil die CO2-Zufuhr in der Nacht mittels einer Zeitschaltuhr abschalten, wodurch wertvolles CO2 gespart werden kann. Die Technik lässt sich natürlich noch weiter steigern, sodass dem anspruchsvollen Aquarianer vollautomatische CO2-Kontroll- und Regelgeräte zur Verfügung stehen. Diese messen permanent den pH-Wert im Aquarium und regeln die erforderliche CO2-Zugabe  vollautomatisch. Bei diesen Geräten wird nur so viel CO2 zugeführt, wie es zur Aufrechterhaltung der eingestellten Sollwerte erforderlich ist.

 Übrigens:

Der CO2-Wert (Kohlendioxid), KH-Wert (Karboonathärte) und pH-Wert des Wassers stehen in einem festen mathematischen Verhältnis zueinander. Die Zugabe von CO2 säuert das Wasser leicht an und senkt den pH-Wert. Sind KH-Wert und pH-Wert bekannt, so kann der CO2-Gehalt errechnet werden. Beachtet werden muss jedoch, dass pH-Wert beeinflussende Stoffe wie z.B. Eichenextrakt oder pH-Plus/Minus Präparate diese Berechnung beeinflussen und dadurch die Gefahr falscher Berechnungswerte besteht!

PAP: Ausgabe 15

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