Katze und Familie

Katzen sind mittlerweile die beliebtesten Haustiere in Österreich und immer mehr Singles und Familien entscheiden sich für die Katze als Haustier. Doch wie bei vielen wichtigen Entscheidungen in unserem Leben gehört auch die Entscheidung, eine Katze aufzunehmen, gründlich überdacht und oft entstehen durch unüberlegte Anschaffung massive Probleme im Zusammenleben und man ist enttäuscht. Die Katze ist ein einzigartiges Individuum und man sollte sich vor der Entscheidung eine Katze zu nehmen etwas genauer über das Tier informieren um so für ein harmonisches Zusammenleben zu sorgen.

 

Warum faszinieren uns Katzen so sehr?

 

Die Katze wurde schon immer geliebt, gehasst, verdammt, vergöttert. Im alten Mittelalter wurden der Katze teuflische Lasten auferlegt und sie wurden mit den Hexen verbrannt, in Ägypten wurde die Katze seit jeher verehrt und vergöttert und ihr wurde sogar die Gottheit Bastet zugesprochen, welche für Fruchtbarkeit, Weiblichkeit, Liebe und Freude steht. Noch heute halten sich einige Vorurteile hartnäckig, wie z.B. dass die schwarze Katze als Unglücksbringer gilt. Kein Haustier hat eine so zwiespältige Anhängerschaft und vielleicht faszinieren uns Katzenliebhaber deshalb diese Tiere so sehr. Jeden imponiert die Katze auf ihre eigene Art. Mich fesselt einfach alles an diesem Tier. Ihr Erscheinungsbild, ihre außergewöhnlichen Leistungen und am meisten ihr Wesen. Das Unabhängige, Eigenständige, aber auch das Liebevolle und verschmuste an ihr.

 

Abstammung

 

Die Geschichte und Herkunft der heutigen Hauskatze ist nicht ganz eindeutig. Sie soll schon vor rund 7000 Jahren als Haustier von Damen in Jericho gehalten worden sein, doch ist nicht ganz klar, ob es sich dabei um gezähmte Wildkatzen oder die heutige Hauskatze handelte. Fast eindeutig sicher ist, dass alle Hauskatzen von der Falbkatze abstammen, welche auch als Wildtier sehr zahm ist. Die Falbkatze ist heute noch in vielen Habitaten von der Halbwüste bis zur Savanne zuhause. Laut Geschichte liegt der Ursprung der domestizierten Hauskatze in Ägypten. Von dort aus gelangten sie mit den Seefahrern nach ganz Europa. Dies war vor etwa 2000 Jahren.

 

Annäherung Mensch/Katze

Die Katze wurde nicht vom Menschen domestiziert, sondern sie hat sich selber zum Haustier gemacht. Die Annäherung an den Menschen erfolgte mit der Errichtung großer Lager von Getreide, dort waren natürlich viele Mäuse und die Katze machte es sich zunutze und hatte immer etwas zu Fressen. Auch dem Menschen kam dies gelegen, da  die Katze die Getreideernte vor den Mäusen rettete. So entstand bald eine Symbiose zwischen Katze und Mensch. Auch heute merken wir noch ihre Selbständigkeit und genau das ist auch oft ein Problem für viele Katzenhalter, die sich vorstellen, dass die Katze nur ein Schmusetier ist und immer für den Menschen da sein soll.

 

Die Entscheidung

 

Bevor man eine Katze aufnimmt muss man einige Punkte beachten, wie z.B. gibt es Allergien auf Tierhaare bei im Haushalt lebenden Personen, wird die Katze auch von allen Familienmitgliedern gewünscht, passt die Wohnsituation, kann ich mich ein Katzenleben (bei guter Haltung und ohne Erkrankungen oft bis zu 20 Jahren), auch finanziell leisten? Aber auch über Situationen, wie Krankheiten, Urlaub etc. sollte man sich vorher schon Gedanken machen.

 

Die nächste Frage stellt sich dann woher ich die Katze bekomme, je nachdem ob man sich für eine Rassekatze vom Züchter entscheidet oder eine aus dem Tierheim oder von einem Bauernhof holt. Wichtig ist, dass man sich die Katzen vorher genau ansieht und keine Mitleidskäufe macht, schon überhaupt keine Käufe über Internet.

 

Die wichtigsten Merkmale einer gesunden Katze sind ihre Reaktion, ihr Verhalten, ein sauberer After, glattes, glänzendes Fell, klare, nicht verkrustete Augen, saubere Ohren und keinen aufgeblähten Bauch.

 

Außerdem sollte die Katze in einem guten sozialen Umfeld aufgewachsen sein und natürlich an Menschen gewöhnt sein. Was die Katzen in den ersten Wochen ihres Lebens nicht kennenlernen, können sie nicht einordnen und sehen es als Feind, noch dazu wenn die Mutter auch schon verwildert ist.  Natürlich schließt das keinen Tierarztbesuch aus.

 

Eine eher „wild“ aufgewachsene Katze ohne Bezug zum Menschen wird nie das Schmusetier werden, das man erwartet. Nach viel Zeit und einer Eingewöhnungsphase kann man von der Katze nur erwarten, dass sie den Menschen akzeptiert (natürlich gibt es immer wieder Ausnahmen).

 

Die wichtigste Frage ist:

Warum genau soll mein Haustier eine Katze sein?

 

Katzen sind sehr eigenwillige, selbständige Tiere, welche die liebsten Schmuser sein können, jedoch darf man nicht vergessen, dass die Katze ein Raubtier ist. Jede Katze ist ein Individuum und hat einen eigenen Charakter. Wenn das Kätzchen klein ist, kann man es zwar noch ganz gut lenken und ihr viel Beibringen und  sie auch erziehen. Jedoch entwickelt sie sich trotzdem zu einer selbständigen Katze, und manch kleiner Schmusetiger ist als „Großer“ eine eigensinnige Katze, die vielleicht gerade mal zum Fressen heimkommt und uns somit ihre Ehre erweist.  Es ist immer wichtig sich keine falschen Vorstellungen zu machen. Katzen sind wie sie sind: Selbständig, eigenwillig, verschmust, aggressiv, liebevoll, ruhig, laut…. Sie sehen selbst wie viele gegensätzliche Charaktereigenschaften die Katze hat und genau das muss man an ihr mögen, denn oft kann es sein, dass manche Eigenschaften kurz hintereinander auftreten. In der Katze wohnen zwei oder mehr Seelen und oft weiß nicht einmal die Katze selbst was sie gerade möchte.

 

Ich sehe bei meiner Arbeit, dass die Vorstellungen der Menschen wie die Katze sein soll oft sehr davon abweichen wie sie wirklich ist. Und dann sind weder die Katzenhalter noch die Katze glücklich.


Das Zusammenleben

Katzen haben einen anderen Rhythmus als wir oft denken, so kann es manchmal zu Konflikten im Zusammenleben kommen. Wenn von Anfang an klare Regeln aufgestellt werden ist ein harmonisches Zusammenleben möglich.

 

Was heißt klare Regeln – die Verbote oder das Erlaubte müssen immer verboten bzw. erlaubt bleiben. Dazu ein Beispiel:  Die Katze wurde eben abgeholt und darf die ersten Nächte im Bett schlafen, weil sie ja noch so klein ist und man gewöhnt sich daran, erst wenn die Katze größer wird und vielleicht auch mal Beutetiere mit nach Hause bringt oder den ersten Zecken hat, ekelt man sich und die Schlafzimmertüre bleibt dann für immer verschlossen. Für die Katze eine Katastrophe, denn sie kann sich nicht vorstellen, warum das so ist. Was ist das Resultat, die Katze schreit und kratzt an der Türe. Vielleicht wird man zwischendurch schwach und lässt die Katze manchmal rein, da wird das Verhalten der Katze nur schlimmer, weil sie es überhaupt nicht versteht. Die Katze weiß nicht was los ist und der Mensch findet keinen Schlaf mehr.

 

Es ist also wichtig für die Katze von Beginn an klare Regeln aufzustellen, damit können die meisten Probleme ausgeschlossen werden. Das wichtigste dabei: Es darf keine Ausnahmen geben. Die Katze hat sich uns Menschen sehr gut angepasst und wir müssen dafür sorgen, dass sie sich bei uns wohl fühlt, jedoch dürfen wir sie nicht zu sehr vermenschlichen, denn das ist der Beginn der meisten Verhaltensprobleme. Die Katze wird mit Zuwendung überhäuft und es wird viel von ihr erwartet. Wenn ihr das alles dann zu viel wird, kann sie nicht mehr damit umgehen und sie fängt an Dinge zu zerkratzen und/oder wird unsauber.

 

Erziehung

 

Wenn wir ein Kätzchen in unsere Familie aufnehmen, sind wir für sie und ihre Erziehung verantwortlich. Natürlich lässt sich der freie Geist der Katze nicht so abrichten wie ein Hund, jedoch gelten auch für Katzen gewisse Erziehungsmaßnahmen. Ich erwähne es immer wieder: Das wichtigste dabei ist die Konsequenz und das Wissen über die Bedürfnisse der Katze. Katzen sind sehr ausdauernd und wenn man einmal nachgibt, probiert es die Katze umso länger ihren Willen durchzusetzen. Auch Bestrafung gehört zu den Erziehungsmaßnahmen und dazu ist Fingerspitzengefühl gefragt. Ein lautes Nein oder ein lautes Geräusch reichen oft schon aus um die Katze von dem abzubringen, was sie gerade tut. Außerdem ist der Zeitpunkt der Bestrafung wichtig – diese muss immer in der gleichen Sekunde passieren in der die Katze z.B. beim Kratzen an den Möbeln erwischt wird. Ein Schimpfen im Nachhinein hat keinerlei Wirkung und die Katze weiß nicht was sie falsch gemacht hat. Schimpfen oder ein lautes Geräusch gehört zu der direkten Bestrafung, d.h. die Katze weiß, dass dies von Ihnen kommt. Eine weitere Erziehungsmaßnahme ist die indirekte Bestrafung, welche etwas schwerer anzuwenden ist, denn in diesem Fall darf die Katze nicht merken dass es von ihrem Halter kommt. Was macht das für einen Sinn, werden sich einige Fragen.

 

Ganz einfach – wenn die Katze direkt bestraft wird, weiß sie von wem es kommt. Hier kann es oft vorkommen, dass die Katze etwas tut, was Sie normalerweise nicht darf – wie z.B. auf den Tisch springen. Bei der indirekten Bestrafung funktioniert es so, dass die Katze nicht merken darf woher die Bestrafung kommt. Fühlt sich die Katze unbeobachtet und springt auf den Tisch macht man ein lautes Geräusch mit Dosen o.ä. und führt dann ganz normal seinen Alltag fort, als wäre nichts gewesen. Katzenerziehung ist nicht leicht, aber welche Erziehung ist das schon? Man braucht viel Zeit, viel Verständnis und Wissen über die Bedürfnisse der Katze und das ganze gekrönt mit Liebe!

 

Problemverhalten

 

Viele sprechen von Problemverhalten wenn die Halter ein Problem mit der Katze haben, die Katze aber keines hat. Bei Problemverhalten ist ganz klar zwischen normalen und gestörten Verhaltensweisen  zu differenzieren. Kratzen, sich wehren, markieren usw. sind ganz normale Verhaltensweisen, welche wir nur umlenken müssen, wenn sie an der falschen Stelle geschehen. Wir müssen eine Kratzmöglichkeit zur Verfügung stellen, Kater die markieren kastrieren lassen usw. Ich muss mich einfach mit dem Thema Katze auseinandersetzen, bevor ich sie für etwas bestrafe, was in ihren Augen ganz normal ist. Wenn die Katze davon läuft wenn Besuch kommt, muss ich ihr das gestatten und mich damit abfinden, dass die Katze selten zum Vorschein kommt für Besucher. Wenn die Katze z.B. schon Körpersignale gibt, dass sie jetzt nicht gestreichelt oder hochgehoben werden möchte und sie dann kratzt oder beißt schimpft man sie, obwohl sie vorher genau gezeigt hat, dass sie das jetzt nicht möchte und das ein ganz normales Verhalten ist. Wenn es aber doch zu gestörten Verhaltensmustern kommt ziehen Sie bitte unbedingt einen Profi zu rate. Man kann dank Internet viel lesen und bekommt jede Menge Hilfsmittel ganz leicht im Zoofachgeschäft zu kaufen.  Jedes Problem ist individuell und es gibt meist mehrere Faktoren, die das Problem auslösen. Deshalb ist eine genaue Problemerhebung unbedingt notwendig um das Problem schnell und für beide Seiten passend zu lösen. Wenn abnormales Verhalten gezeigt wird, ist der Gang zum Tierarzt um organische Erkrankungen auszuschließen unbedingt notwendig.

 

Katzen haben eine sehr hohe Schmerzgrenze und zeigen uns oft erst bei extrem Schmerzen, dass etwas nicht in Ordnung ist. Sagen können Sie es uns nicht, deshalb zeigen sie es mit Urinieren im Haus, extremen Kratzen oder Aggressivität. Wenn Katzen wirklich Verhaltensstörungen zeigen, dann steckt auch ein echtes Problem dahinter. Oft stellt man der Katze nach, sie macht das aus Protest oder mit Absicht. So kann man es nicht ganz sehen, denn das sind menschliche Eigenschaften.  Katzen zeigen uns auf diese Weise nur, dass etwas nicht in Ordnung ist, egal wie nichtig für uns das Problem erscheint. 

 

 Autor: Bianca Sonnleitner

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