Die Schaben

Die Spezies der Schaben schreibt in der Evolution Erfolgsgeschichte. Die Tiere  entstanden irgendwann im Devon, also vor etwa vor 350 Millionen Jahren. Manche Wissenschafter vertreten die Meinung, dass sich Schaben bereits im mittleren Kambrium, also mehr als 100 Millionen Jahre früher, entwickelt hätten. Entscheidend ist aber die Tatsache, dass sich das Aussehen der Tiere bis heute nicht mehr verändert hat. Die Schaben bilden somit einen Organismus, der sich so gut an seinen jeweiligen Lebensraum angepasst hat, dass eine Weiterentwicklung nicht notwendig war und bis heute ist. Gerade dieser „Evolutionäre Kunstgriff“ der Natur wird von den Creazionisten als Beispiel herangezogen, dass es eine Evolution nach Darwinistischer Vorstellung nicht geben kann. Auch die Schaben mussten sich immer wieder an die Gegebenheiten der Natur anpassen. In der unvorstellbar langen Zeitspanne vom Devon bis heute gab es viele Klimaschwankungen, die diese Tiere überstehen mussten. Facit: Sie waren erfolgreich.

Es gibt weltweit etwa 4600 Arten von Schaben und es werden immer wieder neue entdeckt. In der Bevölkerung gelten Schaben als Inbegriff von Schmutz und mangelnder Hygiene, obwohl man ihnen mit diesem Vorurteil Unrecht tut. Schuld ist vielmehr der Mensch: Er produziert Abfall und die Schaben räumen ihn wieder weg. Ohne diese Tiere würden die Abfallberge Überhand nehmen.

Die meisten Arten sind in den Tropen und Subtropen beheimatet und nur einige wenige sind Kulturfolger. Die große Masse an Arten bewohnt den feuchten Waldboden, es gibt aber auch ausgesprochene Spezialisten, die sogar Wüsten besiedeln können.

Die meisten Arten erreichen eine Größe von 5 bis 10 mm. Es gibt aber auch „Riesen“ unter ihnen: Die Macropanesthia rhinoceros aus Australien kann über 10 cm groß werden und erreicht ein Alter von bis zu 10 Jahren. Eine andere interessante Art wurde in Vietnam entdeckt. Da Schaben besonders beliebte Futtertiere sind, haben sie sich einige Verteidigungsstrategien angeeignet. Viele davon sind für den Gegner  nicht besonders angenehm, wie z.B. die rigorosen Methoden der Madagaskar-Fauchschabe: Sie stößt Luft aus den Trachen, was ein lautes fauchendes Geräusch hervorruft. Diese Strategie verursacht bei ihren Fressfeinden die Schockstarre. In Vietnam wurde eine Art gefunden, die einen giftigen Laufkäfer imitiert. Das Tier ist schwarz und hat gelbe Flecken, was für seine natürlichen Feinde eine Warnfarbe darstellt, die einem giftigen Laufkäfer ähnelt. Die Tropen haben diesbezüglich sicher noch einige Überraschungen zu bieten.

Die Panesta spadica Shiraki ist eine Art, die im Süden von Japan zu finden ist. Die Tiere entwickeln eine Körperlänge von 4,5 cm. Die Mitarbeiter einer Universität haben diese Art gezüchtet und wollten sie als Nahrung in Umlauf bringen. Obwohl in Japan viele Insektenarten gegessen werden, stießen die Züchter bei dieser Art an ihre Grenzen: Niemand wollte die Tiere verzehren.

Anders in China: Dort gibt es mehrere Schabenzüchter, die die Periplaneta americana für den Verzehr züchten. Viele Züchter sind der euphorischen Ansicht, mit dieser Tätigkeit den Sprung vom Hilfsarbeiter zum Millionär zu schaffen.

Schaben sind für Terrarien-tiere wichtige Bestandteile der Nahrung. Bei der Zucht sollte man Arten bevorzugen, die sich nicht an glatten Flächen halten können. Es gibt genügend Arten, die man gefahrlos halten kann ohne befürchten zu müssen, dass eine Invasion in der Wohnung zu Nachbarschaftsstreitigkeiten führen kann.

Ein weiteres Beispiel bildet die „Schoko“-Schabe Shelfordella tartara, mit der ich durchwegs positive Erfahrungen gemacht habe. Sie ist leicht zu züchten und bei mir noch nie aus ihrer Behausung ausgebrochen. Braucht man größere Arten, so ist die Totenkopf-Schabe Blaberus craniifera oder die Archimandrita tesselata  einfach zu halten, wobei es noch viele andere pflegeleichte und empfehlenswerte Arten gibt. Dass man Schaben erfolglos als Nahrung verwendet hat, ist eine Entwicklung, die auch andere Insektenfamilien betrifft. Aber selbst der US-Geheimdienst und das amerikanische Militär suchten Personen, die in der Lange sind, Schaben durch neurologische Impulse zu steuern. Die Überlegung war, Schaben als „Suchwerkzeuge“ bei Erdbeben einzusetzen. Durch ihre geringe Größe können die Tiere in jede Ritze vordringen. Die USA haben allerdings andere Überlegungen zur Überwachung und zum Sprengstoff-Transport entwickelt, die weitaus gefährlicher sind: Kurze Zeit später wurde eine Anleitung im Internet veröffentlicht, die zeigt, wie man Schaben über das Smartphone und ein eingebautes neurologisches Implantat steuern kann. Zum Glück überleben die Tiere nur wenige Stunden, dennoch ist es ein ethisch nicht vertretbares Verhalten. Der Tierschutz regt sich immer wieder über die Tierhaltung auf, aber zu diesem Thema habe ich bis heute keine Erfolge gehört.

Abschließend möchte ich feststellen, dass die unbeliebten Schaben durchaus interessante und auch schöne Terrarientiere sind, die es verdienen, ihnen eine größere Wertschätzung entgegen zu bringen.

Autor: Insekten & Co.

Hermann Elsasser

 

PAP Ausgabe 15

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