Chlor (Cl2)
Chlor unterscheidet sich wesentlich von Chlorid und ist ein giftiges Gas, welches 2,5 mal schwerer als Luft ist. Chlor ist ein starkes Oxidationsmittel und zerstört schon in geringer Menge tierisches und pflanzliches Gewebe. Zu erkennen ist es an dem typischen Geruch nach Hallenbad. Bereits die geringe Menge von 0,0001 % Cl2 in der Atemluft reizt die Atemwege.
Chlor hat eine stark desinfizierende Wirkung und wird in einigen Fällen dem Wasser zugesetzt, um Krankheitskeime zu vernichten.
Aquarienwasser muss unbedingt Chlorfrei sein, da es bereits bei einer Menge von 0,1 mg/l zu Schäden kommt. In der Aquarienpraxis spielt Chlor kaum eine Rolle, da in Österreich, Deutschland und in der Schweiz Wasser sehr selten mit Chlor aufbereitet wird. Außerdem wird dieses in der Regel sehr schnell abgebaut, sodass Chlor den häuslichen Zapfhahn nicht erreicht.
Gegen Chlor helfen einige Wasseraufbereiter, welche Chlor wirksam aus dem Wasser entfernen. Auch ist die Filterung über Aktivkohle sowie eine gute Belüftung hilfreich.
Chlorid (Cl−)
Während Chlor ein sehr giftiges Gas ist, hat das selbe Element in Ionenform als Chlorid Cl− komplett andere Eigenschaften. Chlorid gilt als physiologisch unbedenklich. Chlorid ist kein Nährstoff für Tiere oder Pflanzen, doch spielt es im Wasserhaushalt der Zellen eine wichtige Rolle. Im Magensaft kommt es als Salzsäure in größerer Menge vor.
Normalerweise ist Chlorid in der Aquaristik unbedenklich und regelmäßige Kontrollen sind nicht erforderlich. Es kann jedoch bedingt durch Futter (z.B. ungenügend abgespülte Salinenkrebse) als auch durch Leitungswasser ins Aquarium gelangen und dadurch ansteigen. Ein guter Pflanzenwachstum dagegen kann ein allmähliches Absenken des Chloridgehaltes bewirken, da Pflanzen Chlorid aufnehmen und speichern können.
PAP 2/2013