Aufgaben eines Zoos

Wenn man als Besucher einen Zoobesuch plant, freut man sich auf einen erholsamen Tag, einen Spaziergang in der Natur und natürlich auf viele teils exotische Tiere. Ein Zoo oder Tierpark hat jedoch nicht nur einen großen Erholungswert, er erfüllt auch zahlreiche weitere Aufgaben.

 

Schon 2000 v. Chr. wurden die ersten exotischen Tiere in menschlicher Obhut gehalten. Damals waren diese Geschenke unter Herrschern oder einfach Prestige-Objekte. Da man nicht wußte, wie man diese Tiere hält, was sie fressen oder wie sie in der freien Natur leben, wurden sie meist in winzige Käfige gesperrt und bekamen unpassendes Futter.

 

Ab dem 18. Jahrhundert wurden die Menschen neugierig und begannen, die exotischen Tiere in den Menagerien näher zu erforschen. Man beschloß, für die Zoobewohner größere und vor allem zur natürlichen Lebensweise passende Anlagen zu bauen und die Haltungsbedingungen zu verbessern.

Heute gibt es genaue Regelungen, wer welche Tiere halten darf, wie die Anlagen beschaffen sein müssen und welche zusätzlichen Aufgaben ein Zoo der Tierpark erfüllen muss, um das Recht der Tierhaltung behalten zu dürfen.

 

Heini Hediger, Begründer der Tiergartenbiologie, definierte schon vor 60 Jahren die Hauptaufgaben eines Zoos: Naturschutz, Bildung, Forschung & Erholung. Daran hat sich bis heute nichts geändert. Das aktuelle Tierschutzgesetz in Österreich definiert folgende Hauptaufgaben:  Beteiligung an Forschungsaktivitäten zur Erhaltung der Arten, Austausch an Kenntnissen und Fertigkeiten mit anderen Zoos, Artgerechte Haltung und Einhaltung des Tierschutzgesetzes,  Bildung der Öffentlichkeit in Sachen Tierschutz und Erhalt der biologischen Vielfalt. Natürlich erfüllt auch der Zoo Linz all diese Aufgaben.

 

Beteiligung an Forschungsaktivitäten

Es gibt viele Tiere, die ohne Forschungsprogramme in Zoos bereits ausgestorben wären oder in den nächsten Jahren aussterben würden. Deshalb unterstützt der Zoo Linz unter anderem „in Situ“-Projekte (also Forschungsarbeit im natürlichen Lebensraum vor Ort). Im Rahmen der OZO (Österreichische Zoo Organisation), bei der der Linzer Zoo Mitglied ist, wird unter anderem für den Erhalt der Batagur-Flussschildkröte, einer der drei seltensten Schildkröten der Welt, gekämpft. Der Forschungsschwerpunkt liegt zwar beim Tiergarten Schönbrunn in Wien, wo 2010 sogar die Welterst-Nachtzucht glückte, doch auch die Rettungsaktion in einem Schutzzentrum nahe Bangladesch will unterstützt und gefördert werden. Dafür werden finanzielle Mittel und Fachwissen von der OZO zur Verfügung gestellt.

Eine weitere Möglichkeit zur Forschung liegt bei diversen Erhaltungszuchtprogrammen. Das Europäische Erhaltungszuchtprogramm, kurz: EEP, ist zum Beispiel ein zoo-übergreifendendes Projekt, dass die koordinierte Zucht gefährdeter Tierarten in Europa organisiert. Jede Tierart im EEP hat dabei einen eigenen Koordinator, der Empfehlungen zur Verpaarung von Tieren gibt. Damit wird garantiert, dass keine Inzuchten entstehen und neue blutsfremde Gruppen aufgebaut werden. Im Idealfall entsteht  aus ausgewilderten Tieren, eine sich selbst erhaltende  Population in freier Wildbahn. Auch die Linzer Zoo-Tiere beteiligen sich an den Erhaltungszuchtprogrammen: Im Frühjahr 2013 konnte der erste oberösterreichische Roter-Panda Nachwuchs in den Zoo von Le Pal in Frankreich zu seinem neuen Partner umziehen.

Das Erforschen von Verhalten spielt bei Tieren in menschlicher Obhut ebenfalls eine wichtige Rolle: Je mehr man über seine Schützlinge weiß, desto leichter kann man den Lebensraum an deren Bedürfnisse anpassen. Der Zoo Linz unterstützt daher regelmäßig  Fachbereichs-bzw. Diplomarbeiten, von  Schüler oder Studenten, die Informationen zu verschiedenen Fragestellungen sammeln.

Auch die Vermehrung des tiermedizinische Wissen steht im Vordergrund. Durch  diverse Schulungen oder Forschungsarbeiten an den Bewohnern des Linzer Zoos, entwickelt sich die Zootierhaltung stetig weiter.

Austausch an Kenntnissen und Fertigkeiten mit anderen Zoos

Von der besten Haltung bis hin zu Futterplänen oder Tipps zur erfolgreichen Nachtzucht gefährdeter Tierarten – einen Austausche diverser Informationen über die Zoobewohner gibt es regelmäßig. Nur so kann eine bestmögliche Betreuung von Tieren ermöglicht werden. Der Linzer Zoo ist unter anderem Mitglied bei der OZO, dem VDZ (Verband deutscher Zoodirektoren) und den Top-Tierparken.

Artgerechte Haltung

Die artgerechte Haltung ist unter anderem wie folgt definiert: Form der Tierhaltung, die sich an den natürlichen Lebensbedingungen der Tiere orientiert und insbesondere auf die angeborenen Verhaltensweisen der Tiere Rücksicht nimmt“. Damit sind zum Beispiel der Größe der Bewohner angepaßte Anlagen gemeint, die den Tieren (zum Bedauern vieler Besucher) Rückzugs- und Versteckmöglichkeiten bieten. Immer öfter kann der Besucher Anlagen auch „scheinbar“ betreten. Im Zoo Linz kann man so das Regenwaldklima im Tropenhaus hautnah miterleben und auch die im Bau befindliche neue Katta-Anlage soll später tiefe Einblicke in das Leben der Lemuren bieten. Dazu kommt, dass sich Tiere in naturnaher Umgebung weit besser beobachten lassen und eine breite Auswahl an Verhaltensweisen zeigen. Ein zusätzliches „Erichment-Programm“ (Beschäftigungsprogramm) sorgt zudem für die geistige und körperliche Beschäftigung und soll die Bewohner fördern und fordern.

Bildung der Öffentlichkeit

Zu jedem Bewohner des Linzer Zoos gibt es Informationen:  Lebensräume, Gefährdung, allgemeine Dinge und die spezielle Rubrik „Wusstest du schon…“ klärt viele Besucher über die Exoten auf.  Fachkundiger Unterreicht für Schulklassen in der neuen Zooschule gehören ebenso zum Alltag im Zoo wie spezielle Führungen für Privatgruppen. Im Rahmen von Kindergeburtstagen und Zooralleys bei diversen Veranstaltungen wird auch den jüngsten Gästen die Welt der Tiere näher gebracht. Vorträge vervollständigen die Bildungsfunktion. Frei nach dem Motto „Man schützt nur, was man kennt“ möchte der Zoo Linz so auf die Tiere und den Natur- und Artenschutz aufmerksam machen.

 

Mag. Sabina Hildebrand, www.zoo-linz.at

 

PAP 4/2013

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