Die Flossenfäule (Bacteriosis pinnarum) wird durch Aeromonas oder Pseudomonas fluorescens und Haemophilus piscium Bakterien ausgelöst. Zu Beginn der Erkrankung kommt es zu einer zarten Eintrübung der Flossenränder, welche oft übersehen wird. Mit Fortschreiten der Erkrankung zerfasern die Flossen, fransen in weiterer Folge aus und verkürzen sich zusehends. Der Flossenrand ist meist eingekerbt. Im Endstadium bleibt oft nur ein faulender Flossenstummel übrig. Sekundär werden von Flossenfäule befallene Fische auch häufig von Schimmelpilzen (Saprolegnia, Achlya) befallen. Dieser Pilzbefall beschleunigt den Flossenabbau. Die Tiere werden bewegungsunfähig und verenden in der Folge.
Wird Flossenfäule frühzeitig erkannt, kann im Anfangsstadium bereits durch ein Verbessern der Haltungsbedingungen und zufüttern von vitaminreicher Nahrung eine Heilung erreicht werden. Zur Heilung können auch Arzneimittel mit dem Wirkstoff Acriflavin (z.B. sera baktopur) eingesetzt werden. Dieser Wirkstoff hat eine langsame Wirkung und wird äußerlich angewendet. Mögliche unerwünschte Wirkungen sind Reizungen und eine intensive Gelbfärbung. Acriflavin hat mutagene Eigenschaften und ist deshalb möglicherweise krebserregend. Feinfiedrige Pflanzen können durch diesen Wirkstoff geschädigt werden. Salzbäder und eine Temperaturerhöhung können gegen einen gleichzeitigen Pilzbefall eingesetzt werden.
Achtung: Fast alle gegen Bakterien wirksame Mittel können auch die Filterbakterien abtöten. Nach einer Behandlung sollte daher das Aquarium "neu eingefahren" werden!
PAP/Ausgabe 15
Foto: Sera Archiv