Der Braunbär zählt zu den acht Bärenarten die es gibt und teilt sich selbst noch in 16 Unter-arten auf. Er ist eines der größten an Land lebenden Raubtierarten. Früher in ganz Europa verbreitet, findet man den Braunbären heute aufgrund von Bejagung und Einschränkung seines Lebensraumes nur mehr in vereinzelten Teilen Europas. Des weiteren findet man ihn in Nord- und Mittelasien, in Japan, Kanada und in den Vereinigten Staaten.
Der größte aller Braunbären ist der Kodiak, dieser kommt nur in Amerika vor.
Steckbrief Europäischer Braunbär:
Der Europäische Braunbär ist um einiges kleiner als seine Verwandten im Amerikanischen Raum. Er erreicht im Schnitt eine Länge von 110 – 280 cm, eine Schulterhöhe von 90 – 150 cm und einen Stummels-chwanz mit einer Länge von 6 – 21 cm. Das Gewicht des Europäischen Braunbären beträgt abhängig von der Jahreszeit beim Männchen 135 – 150 kg und beim Weibchen 80 – 120 kg. Im Vergleich dazu erreicht sein Amerikanischer Verwandter, der Kodiak, im Schnitt eine Länge von 300 cm und ein Gewicht von 390 kg.
Er besitzt einen stämmig gebauten Körper mit einer breit gebauten Hals-, und Schulterpartie. Sein kräftig gebauter Schädel besitzt rundlich abstehende Ohren und eine eng liegende Augenpartie sowie eine langgezoge Schnauze mit beweglichen Lippen. Als einziges Raubtier besitzen Bären keine Tasthaare im Gesicht.
Die langen und kräftigen Beine, welche mit fünf zehigen Pranken versehen sind, ermöglichen ihm Geschwindigkeiten bis zu 50 km/h. Die jeweils ca. 8 cm langen nicht einziehbaren Krallen ermöglichen ihm das Klettern und dienen hervorragend zum graben. Die Farbe des Felles, welches allgemein gleichmäßig über den ganzen Körper verläuft, variiert von dunkelbraun bis blond, aber auch gräulich, fuchsrot bis schwarz je nach Lebensraum. Er besitzt ein Endgebiss von 42 Zähnen mit Schneide-, Eck-, Vorbacken- und Backenzähnen.
Am Best ausgeprägten ist beim Bären der Geruchssinn. Sein Sehvermögen entspricht in etwa dem des Menschen und auch sein Gehör ist eher durchschnittlich. Nicht zu unterschätzen ist sein extrem gut ausgeprägter Orientierungssinn, welcher bei ausgesetzten Bären beobachtet wurde. Ausgesetzte Tiere waren imstande, durch unbekanntes Gebiet über viele Kilometer Entfernung ihre Heimat zu finden.
Er ist ein Allesfresser der sich aber in erster Linie pflanzlich ernährt. Der Speiseplan ist breit gefächert von Pilzen, Nüssen, Gräsern, Kräutern, Beeren, Honig bis hin zu sämtlichen Fleisch und auch Insekten. Ebenso ist er ein Meister im Fischen und jagen.
Sein Höchstalter in freier Natur wird auf ca. 20 – 30 Jahre berechnet. Obwohl der Bär keinen natürlichen Feind hat, sterben einige Tiere an Mangelernährung während der Paarungszeit oder wen junge Tiere von den erwachsenen Männchen attackiert werden sowie durch Kannibalismus bei Nahrungsmangel, durch Verletzungen von Beutetieren, durch Parasiten wie Würmer als auch durch Menschen-hand. Bären sind nicht territorial, somit kommen sie auch mit Artgenossen des gleichen Geschlechts in ihrem Gebiet klar, abhängig natürlich vom Nahrungsangebot. Das Streifgebiet eines Bären kann durchaus einige Kilometer betragen - je weniger Nahrung umso größer das Gebiet.
Aufgrund der hohen Lebenserwartung werden die Tiere erst im 3 – 5 Lebensjahr Geschlechtsreif. Paarungszeit ist von Mai bis Juni. Die Jungen erblicken zwischen Ende Jänner bis Anfang Februar während der Wintersschlafenszeit das Licht der Welt und bleiben 1 – 3 Jahre bei der Mutter. Im Winter hält der Braunbär einen Winterschlaf, dabei senkt sich die Körpertemperatur sowie der Puls und die Atemfrequenz. In dieser Zeit werden weder Nahrung noch Wasser aufgenommen, ebenso werden kein Kot oder Urin abgesetzt.
Derzeit schätzt man den weltweiten Braunbärenbestand auf rund 200.000 Tiere, das bedeutet dass er auf der roten Liste für bedrohte Arten geführt wird.
Autor: Christian Pfandl
PAP 1/2013