Im Laufe der Wintermonate kann es durchaus sein, dass wir Kleinigkeiten vernachlässigt haben, denn es ist zweifelsfrei nicht angenehm, bei Tiefsttemperaturen im Schnee Hufpflege oder sonstiges durchzuführen. Im Frühjahr sollten wir daher das komplette Pferd durchchecken; von Kopf bis Huf!
Stehen mehrere Pferde gemeinsam auf der Koppel, so kann es oft zu kleinen Verletzungen kommen, die wir aufgrund des Winterfells nicht gleich wahrgenommen haben. Deshalb Obacht beim Striegeln und Bürsten. Wichtig ist vor allem die Kontrolle von Problemzonen bei denen vermehrt Verletzungen mit massiven Auswirkungen auftreten können. Dazu gehören in erster Linie Zähne und Hufe.
Eisbeißen oder Schaben an Eisenteilen können Zähne gerne absplittern lassen; insbesondere bei kalten Temperaturen des Beißmaterials. Haben wir im Winter Äste zur Beschäftigung angeboten, so können auch diese im gefrorenen Zustand Verletzungen zugefügt haben. Daher tut eine Kontrolle gut um zu sehen, dass Schneidezähne normal aussehen und keine geöffneten Kanäle durch Abbruch vorhanden sind sowie ferner keine Kleinteile zwischen den Zähnen stecken. Lassen Sie Ihr Pferd einfach mal lächeln J (Tipp dazu: ein Leckerli das nicht unbedingt schmeckt oder ein Schnuppern an unangenehmen Geruch führt auch zum Flehmen)
Ähnlich verhält sich dies beim Huf. Wir reiten durch Schnee und Gatsch auf Wiesen und Waldwegen. Sind diese gefroren wie auch oftmals Gatschkoppel und Reitplatz, sehen wir nicht gleich, wenn Hufkanten absplittern oder kleine Schnittverletzungen durch Eis entstehen. Darauf sollten wir im Frühjahr dann vermehrt achten, denn der Hufschmied ist nur dazu da, um die „Maniküre“ durchzuführen. Genaue Kontrolle rund um die Ballen, Hufsohle und Strahl kann langfristige Behandlungen vermeiden lassen.
Manche Pferde neigen dazu, sich im Gatsch und Kot zu suhlen, besonders wenn einmal die Sonne herrlich warm scheint und haben dann im Winterfell regelrecht Stücke kleben, die den Anschein erwecken, als wäre das Pferd ungepflegt. Versuchen Sie keine Entfernung durch Bürsten sondern lassen Sie der Natur ein wenig ihren Lauf; wenn der Fellwechsel einsetzt und das Winterfell abgestoßen wird, lassen sich diese optischen Mängel leicht entfernen; nötigenfalls via Schere.
Fellwechsel ist aber auch mit vermehrter Anforderung an den Körper verbunden; wird dies dann noch mit täglichem Sport verbunden tut ein wenig Futterbeigabe für den Haut-und Haarbereich gut. Möchte man nicht zu Futterbeisätzen greifen, so reicht auch die Gabe eines guten (alk-freien) Malzbiers (täglich über das Futter gegossen).
Unsere letzte Entwurmung sollte beim Frostbeginn im Herbst erfolgt sein sodass nun die Frühjahrs-Entwurmung ansteht. Am besten nicht das gleiche Präparat verwenden sondern einmal wechseln; beim abgesetzten Kot dann auch auf abgegangene Parasiten achten. Finden sich tatsächlich welche, unbedingt mit dem Tierarzt zwecks Wiederholung der Entwurmung absprechen.
Anbei finden Sie in dieser Ausgabe eine Hilfskarte zum Ausschneiden, welche Ihnen stets helfen soll, die wichtigsten Gesundheitsdaten Ihres Pferdes nachlesen und abgleichen zu können um nötigenfalls rasch den Tierarzt für weitere Diagnostik und Hilfe zu holen.