Die Acanthoscurria geniculata, die oftmals auch als „weiße Smithi“ bezeichnet wird ist eine bodenlebende Vogelspinnenart, deren Heimat der Norden der brasilianischen Regenwälder ist. Dort nutzt sie Verstecke zwischen Wurzeln und Bäumen sowie schattige Plätze unter Felsblöcken. Die Spinne hält sich gerne in der Sonne auf und nutzt auch gerne Röhren und Höhlen als Unterschlupf.
Die Weißknievogelspinne kann eine Körperlänge von etwa 9 cm bei Weibchen erreichen. Männliche Tiere bleiben etwas kleiner und sind weniger intensiv gefärbt. Typisch für diese Spinnenart ist die dunkelbraune bis schwarze Grundfärbung, welche von länglichen, leicht rötlichen Haaren auf dem Abdomen (Bauch) durchzogen ist. Der Carapax (Oberseite) ist mit weißen Haaren gesäumt. Die Beine der Spinne sind ebenfalls braun oder schwarz gefärbt, wobei die Gelenke weiße „Ringe“ aufweisen. Auf Patella (Knie) und Tibiae (Schienbein) sind zwei weiße Längsstreifen, auf der oberen Hälfte des Metatarsus (Mittelfuß) ein Streifen. Am Hinterleib ist eine rote Langbehaarung vorhanden.
Acanthoscurria geniculata zählt zu den Bombardierspinnen! Bei Gefahr schleudert die Spinne ihre Brennhaare in Richtung ihres Angreifers. Diese Brennhaare verursachen ein starkes Jucken. Auch wenn einige Spinnen dieser Art relativ zahm sind, legen die meisten Spinnen dieser Art eine sehr hohe Aggressivität an den Tag. Im Terrarium lässt sich diese Spinne sehr leicht beobachten, da sie häufig außerhalb ihres Unterschlupfes anzutreffen ist.
Diese Spinne sollte im Terrarium einzeln gehalten werden. Ideal ist ein Feuchtterrarium mit etwa 15 cm hohen Substratgemisch aus Torf und Lehm. Eine Terrariengröße von 40 x 30 x 30 cm sollte dabei nicht unterschritten werden. Als Dekoration dienen Wurzeln und (künstliche) Pflanzen. Ebenfalls muss ein Wassergefäß vorhanden sein. Die Temperatur im Becken sollte tagsüber bei 24 – 28 °C mit einer Luftfeuchtigkeit von 70 – 80 % liegen. Beleuchtungsdauer 8 – 10 Stunden. In der Nacht sind Temperaturen von 20 – 22 °C ideal.
Die Vogelspinne ernährt sich von Fliegen, Heimchen, Heuschrecken bis hin zu nestjungen Säugern. Die Spinne gilt als gefräßig, wodurch es sehr selten zu Fressproblemen kommt.
Bei der Zucht beginnt das Weibchen ca. vier Monate nach erfolgter Paarung einen Kokon (Eischale, Gehäuse) zu bauen, nachdem sie zuvor den Höhleneingang ihres Unterschlupfes mit Erde verkleinert und mit Spinnenseide zugewebt hat. Im Kokon sich bis zu 2000 Eier befinden. Geschlüpfte Jungspinnen wachsen sehr schnell heran und können bei guter Fütterung nach zwei Jahren geschlechtsreif sein.
PAP 2/2013