Die Kräuterheilkunde ist die älteste Heilkunst überhaupt und wird schon seit Anbeginn der Menschheitsgeschichte eingesetzt. Frische oder getrocknete Kräuter können sehr gut zur Prophylaxe oder Nahrungsergänzung eingesetzt werden – sie gehören unbedingt auf einen artgerechten, gesunden Speiseplan des Hundes. Kräuter liefern wichtige Mineralstoffe, Vitamine, Bitterstoffe, Stoffe die den Zellstoffwechsel anregen (Alkaloide, Anthranoide, Flavonoide,...), Schleimstoffe, ätherische Öle, uvm... Ein unvergleich-licher Gehundheits-Cocktail!
Frei lebende Raubtiere nehmen diese gesundheitsfördernden Stoffe über das Fleisch, Blut und den Mageninhalt ihrer Beutetiere zu sich. Schlacht-Tiere aus der Massentierhaltung haben nie in ihrem Leben ein Heilkraut zu Gesicht bekommen und daher fehlen unseren Hunden nun elementare Inhaltstoffe bei der Nahrungsaufnahme.
Tiere haben oft einen sicheren Instinkt dafür, welche Kräuter ihnen gerade gut tun und so kann man auch Wölfe und wild lebende Hunde beim Fressen von Kräutern und Beeren beobachten. Unseren Haustieren fehlt dazu leider heutzutage die Möglichkeit, dennoch wird Futter, das mit Heilpflanzen angereichert ist, meist ohne Zögern angenommen und gerne gefressen.
Kräuter können dem Futter frisch oder getrocknet zugegeben werden. Auch kann man einen Tee davon kochen und damit bspw. Kartoffelbrei anrühren oder Trockenfutter wässern.
In den Frühlings- und Sommermonaten kann man den Spaziergang mit einer kleinen Kräuterernte verbinden, frische heimische Kräuter am Wegesrand pflücken und dem Hund Zuhause direkt zur nächsten Mahlzeit unter sein Futter mischen. Achten Sie darauf, die Kräuter nicht am Straßenrand oder unmittelbar neben einem Feld zu pflücken. Diese Pflanzen sind häufig durch Düngemittel, Pestizide und Abgase belastet. Auf einer wilden Wiese finden Sie eine Vielzahl an Kräutern, die einen durchweg positiven Effekt auf Organismus des Hundes haben. Dabei müssen es keine exotischen, seltenen oder geheimnisvolle Pflanzen sein, wählen Sie einfach einige aus, die Sie aus Ihrer Kindheit kennen: Löwenzahn, Brennnessel, Gänseblümchen und Spitzwegerich sind bspw. sehr starke Heilpflanzen.
Hier eine kleine Kräuterapotheke:
Herzstärkend:
Weißdorn, Hopfenblüten, Rosmarin, Ackerschachtelhalm
Leberstärkend:
Löwenzahn, Mariendistelsamen, Schafgarbe
Anregung von Nierentätigkeit:
Bärentraubenblätter, Goldrute, Ackerschachtelhalm, Brennessel
Unterstützung von Magen und Darm:
Kamille, Fenchel, Kümmel, Schafgarbe, Heidelbeere mit Blättern, Brombeere
Bei Entzündungen:
Blutwurz, Salbei, Breitwegerich, Gänsefingerkraut, Heidelbeere, Gänseblümchen
Bei Lungenproblemen und Erkältungskrankheiten:
Fenchel, Holunderblüten, Königskerze, Schafgarbe, Sonnenhut, Spitzwegerich, Huflattich
Entgiftung:
Löwenzahn, Wegwarte, Mariendistel, Birkenblätter
Besonders zum Fellwechsel im Frühling und Herbst bietet sich eine Entgiftungskur an, um den Körper zu reinigen und damit zu stärken.
Stärkung von Haut und Fell:
Stiefmütterchen, Kamille, Ringelblume, Gänsefingerkraut, Brennessel
Kräftigend im Alter:
Birkenblätter, Brennessel, Löwenzahn, Spitzwegerich
Sollte Ihr Hund erkrankt sein, fragen Sie Ihren Tierarzt oder Tierheil-praktiker um Rat. Dieser wird Ihnen sicher gerne eine individuelle Mischung für ihr Tier empfehlen. Die Kräuterheilkunde kann mit fast jeder Therapie kombiniert werden und den Heilungsprozess unter-stützen.
Birgit Vorndran
Tierheilpraktikerin
animosa – naturheilkundliche praxis und fachhandel
PAP 2/2012